Auf dieser Seite werde ich den Aufbau meines neuen Carbonrenners dokumentieren:

Es ist das Modell Air One aus der italienischen Carbonrahmenschmiede C4.

Heute ist das lang erwartete Paket endlich angekommen: Mein neuer Fahrradrahmen.

Ein Carbonrahmen vom italienischen Hersteller C4. Die Firma wurde 1986 von Nicoletta und Marco Bonfanti in Norditalien gegründet. Am Firmenstandort, etwa in der Mitte zwischen Mailand und dem Comer See gelegen, entwickelte man damals die ersten High-Tech Monocoque-Carbonrahmen. Andere Hersteller hatten auch schon Carbonrahmen im Angebot, aber diese waren meist aus einzelnen Carbonrohren hergestellt, die mit Alumuffen verbunden wurden. Die Monocoque-Bauweise ermöglichte deutlich leichtere und gleichzeitig stabilere Rahmen.

Das genaue Baujahr des Rahmens ist nicht bekannt. Vermutlich ist er aus 1997, weil die Rahmennummer mit 97 anfängt.

Mir gefällt die elegante Form des Rahmens, mit den stromlinienförmigen Querschnitten und der Aussparung für des Hinterrad am Sattelrohr. Besonders ist auch der sogenannte Monostay-Hinterbau, bei dem nur eine Strebe unterhalb des Sattels abgeht. Diese Strebe ist dann ab der hinteren Bremse für die Aufnahme des Hinterrades geteilt.

Die Farbe ist hammermäßig. Auf den Fotos sieht sie meist aus wie blau mit Stich ins lila. Real ist es aber ein tiefes lila, mit Metallic-Effekt.

Passend zum italienischen Carbonrahmen habe ich eine italienische Schalt- und Bremsgruppe ergattert. Campagnolo Record, 10-fach. Das war vor ca. 15 Jahren die absolute die Top-Gruppe. Die Teile sind gebraucht, aber in einem Sahnezustand:

Ich hatte in den letzten Wochen einiges an Teilen in verschiedenen Shops und über ein Internet-Forum erworben.

Einem guten Freund ist sofort aufgefallen, dass die Zuganschläge von Shimano sind und ÜÜÜBERHAUPT nicht zu den Campagnolo-Teilen passen...

(Ich hatte einfach die günstigsten bestellt, in der Annahme das würde ja nicht auffallen)

Er hat mir ein Paar Campagnolo-Anschläge überlassen, die er noch liegen hatte:

Top! Jetzt passt wieder alles zusammen ;-) 

Herzlichen Dank!

Da das Ganze ja auch irgendwie rollen muss, hatte ich nach passenden Laufrädern Ausschau gehalten. Ich wollte Felgen aus Carbon mit etwas höherem Profil, aber auch nicht zu extrem. Entschieden habe ich mich für die Mavic Cosmic Pro Carbon. Die Carbonstruktur der Flanken finde ich einfach klasse.

Aber leider stellte sich beim ersten Zusammenstecken heraus, dass das Vorderrad nicht in die Gabel passt! In der Breite geht es gerade noch, aber oben stößt der Reifen an die Gabelbrücke. Hinten dagegen ist alles easy...

Ich habe mir daher überlegt, die Gabelscheiden etwas aufzufüllen, mit sogenanntem Flüssigmetall. Das hat gut funktioniert. Jetzt passt es und ich hoffe, dass es auch dauerhaft hält:

Heute hab ich das Rad untenrum fast komplettiert:
- Bremsen gereinigt und angeschraubt

- Kurbeln angeschraubt

- Schaltwerk zerlegt, gereinigt und montiert

- Umwerfer ebenfalls montiert

- Kette abgelängt und vernietet

- Gegenhalter angeschraubt

- Flaschenhalter angeschraubt

Mit der Post kam heute ein Pärchen neue Schnellspanner. Die serienmäßigen von Mavic waren mir zu groß und zu klobig. Im zweiten Bild sieht man links neu, rechts alt, im Vergleich:

Vorbau, Lenker, Sattel und Sattelstütze sind endlich angekommen. Lenker und Vorbau sind jeweils das Modell 'Mutant' vom Hersteller 3ttt. Die Sattelstütze ist eine Miche Supertype und der Sattel ist ein SQlab 612 Ergowave active.  Mal schnell alles an den Rahmen geschraubt:

Heute habe ich sämtliche Züge montiert und dann auch gleich mal eine Proberunde gedreht. Das Rad fährt sich knackig hart. An der Einstellung der Schaltung muss ich noch etwas feilen.  Die Gänge flutschen noch nicht so, wie sie es sollten.
Aber ein Problem hat sich noch gezeigt: Der Bremszug im Oberrohr klappert! Mal sehen, ob ich den irgendwie beruhigen kann...

Heute hab ich endlich mal das Problem mit dem klappernden Zug im Oberrohr in Angriff genommen. Ein Freund hat mir aus seinem Fundus etwas Schaumstoff-Ummantelung mitgebracht. Leider gibt es im Oberrohr nur die kleinen Öffnungen, durch die gerade mal der Bremszug durchpasst. Die Montage des Schaumstoff-Schlauchs war daher ein ziemliches Gefrickel und hat mich mehr als 2 Stunden gekostet:

Den Schlauch in den Rahmen zu bekommen war schon nicht einfach.
Aaaber dann hinterher noch den Bremszug so durchzufädeln, dass er im Rahmen im Schaumstoffschlauch verläuft, war die eigentliche Challenge... Der Schaumstoffschlauch hatte sich immer wieder im Rahmen so zusammengeschoben, dass der Zug einfach nicht durchging.
Erst im dritten Anlauf hat es dann endlich geklappt:

Jetzt klappert da nix mehr.  :-)

FIINAALE!

Nachdem zwischenzeitlich mehrere Gartenprojekte fertiggestellt werden mussten, habe ich jetzt endlich Zeit gefunden, das C4 zu finalisieren:

- Bremsen und Schaltung eingestellt und alle Züge abgelängt.

- Lenkerband gewickelt.

Jetzt ist es endlich fertig!